Landkreis richtet Familientelefon ein/ Vereine dürfen Sportstätten pflegen

Landkreis richtet Familientelefon ein – Aktuell 91 erkrankte Menschen im Landkreis Kassel

Landkreis Kassel/ 09.04.2020. Viele Familien sind aufgrund der erheblichen Einschränkungen zur Eindämmung der Corona Pandemie verunsichert. "Man darf sich nicht mehr mit Freunden treffen – und das trifft Kinder, Jugendliche und Eltern gleichermaßen", weist Vizelandrat Andreas Siebert auf eines der Probleme hin. Kindertagesstätten und Schulen sind geschlossen, Eltern können oft nicht, wie gewohnt zur Arbeit gehen. Siebert: "Der Ansatz, dass Kinder und Jugendliche zuhause selbständig Lernstoffe für die Schule erarbeiten, fordert Eltern besonders wenn es um Lerninhalte höherer Klassenstufen geht".
Familien sind auch von finanziellen Sorgen wegen Kurzarbeit oder Schließung des Betriebs oder des selbständig geführten Ladens betroffen.Staatliche Hilfen können hier zwar helfen, Zukunftsängste bleiben aber bestehen. Dass man rund um die Uhr zusammen ist und nicht den ganzen Tag draußen sein kann, führt dazu, dass Wohnungen und Häuser gefühlt enger werden. "Das wirkt sich natürlich auch auf die Atmosphäre in Familien aus, " so Siebert weiter. Fragen und Beratungsanliegen, die jetzt zum Familienleben entstehen, brauchen kurzfristige Antworten. Deshalb schaltet der Landkreis ab dem Osterwochenende eine Hotline für Eltern, Kinder und Jugendliche frei.
Siebert: "Das Familientelefon 0561/1003-1199 ist ab Karfreitag ab 9.00 bis 15.00 Uhr jeden Tag bis 17. April geschaltet – die Anrufe sind natürlich vertraulich und kostenfrei". Der Landkreis werde abwarten, wie lange die Corona-Einschränkungen noch weiterlaufen, um dann auch je nach Bedarf das Angebot zu verlängern. 
Aktuell sind 91 Menschen im Landkreis Kassel an COVID-19 erkrankt. Die Zahl der bestätigten neuen Fälle stieg vom 8. auf den 9. April um 13. "Damit haben wir seit Beginn der Corona-Pandemie 153 Personen mit einer bestätigten Erkrankung, von denen 62 mittlerweile wieder genesen sind", rechnet Vizelandrat Siebert vor.
Vier Bürgerinnen und Bürger des Landkreises sind bisher aufgrund des Corona-Virus gestorben. Die Zahl der bestätigten COVID-19-Fälle in Alten- und Pflegeheimen im Landkreis liegt bei sechs.

Zahl der Corona-Erkrankten sprunghaft angestiegen – Vereine dürfen Sportstätten pflegen

Landkreis Kassel 09.04.2020. Mit 20 Neuerkrankungen vom 7. auf den 8. April gab es im Landkreis Kassel erstmals einen sprunghaften Anstieg von mit COVID-19 infizierten Menschen. "Wir hatten eine solche Entwicklung ein Stück weit erwartet, da die ersten Erkrankungen in Senioreneinrichtungen aufgetreten sind", informiert Vizelandrat Andreas Siebert. In Einrichtungen, in denen viele Menschen unter einem Dach und auch in häufigerem Kontakt miteinanderleben, ist auch die Ansteckungsgefahr höher und somit steigen dann auch die Erkrankungszahlen. Die infizierten Personen sind, soweit sie nicht in ein Krankenhaus verlegt werden mussten, in Quarantäne und die Kontaktpersonen werden, sofern sie Krankheitssymptome zeigen, auf das Virus getestet. Zu den Erkrankten gehören sowohl Bewohner als Pflegepersonal.
Das warme Frühlingswetter stellt auch Vereine in Zeiten der Corona-Pandemie vor neue Fragestellungen. Darf die vereinseigene Sportanlage gemäht werden? Kann der Angelverein die Frühjahrsarbeiten in den Fischteichen durchführen? Dies sind nur zwei Fragen, die in den letzten Tagen auch bei der Kreisverwaltung aufgelaufen sind. "Hier sind die Vorgaben der Verordnungen zur Bekämpfung des Corona-Virus ganz eindeutig: Pflegemaßnahmen von Sportstätten oder auch das Einsetzen von Fischlaich sind möglich, wenn die allgemeinen Hygienevorschriften und das Abstandsgebot von mindestens 1,5 Metern in der Öffentlichkeit eingehalten werden", berichtet Vizelandrat Siebert. Nicht erlaubt sind Vereinstreffen, um solche Pflege,- Vorbereitungs- oder Instandhaltungsmaßnahmen durchzuführen. Siebert: "Wenn der Platzwart und ein Helfer mit dem richtigen Abstand zueinander und ohne Kontakt zu Dritten, auf dem Platz unterwegs sind, sehe ich keine Probleme."
Aktuelle Fallzahlen im Landkreis Kassel
Im Landkreis Kassel hat sich die Zahl der Menschen, die sich mit dem neuartigen Corona-Virus infiziert haben, auf 140 erhöht (Stand: 8.04.2020; Zahl vom 7. April: 120).
60 Menschen sind bereits wieder genesen, vier Bürger des Landkreises sind bisher aufgrund des Corona-Virus gestorben. Aktuell gibt es fünf bestätigte COVID-19-Fälle in Alten- und Pflegeheimen im Landkreis.

Osterfeuer in diesem Jahr nicht erlaubt – dritte Corona-Erkrankung in einer weiteren Pflegeeinrichtung

Landkreis Kassel/ 07.04.2020. "Die vierte Verordnung des Landes Hessen zur Bekämpfung des Corona-Virus ist eindeutig: Freizeitaktivitäten, ob drinnen oder draußen, die das Abstandsgebot von 1,5 Metern gefährden, sind untersagt – und damit sind auch Osterfeuer in diesem Jahr nicht erlaubt", weist Vizelandrat Andreas Siebert auf eine Einschränkung für die Brauchtumsfeuer zur Osterzeit hin. Dieses Verbot nach dem Infektionsschutzgesetz gilt landesweit und es sind keine zusätzlichen Verbote durch den Landkreis oder die kreisangehörigen Kommunen nötig.
Aus einer Seniorenpflege-Einrichtung im Altkreis Hofgeismar wurde eine weitere bestätigte Erkrankung mit COVID-19 gemeldet. "Die hochbetagte männliche Person und ihre Kontaktpersonen wurden vom Rest der Einrichtung räumlich getrennt", berichtet der Vizelandrat: "Positiv ist, dass mittlerweile 59 infizierte Menschen wieder genesen sind".
Aktuelle Fallzahlen im Landkreis Kassel
Im Landkreis Kassel hat sich die Zahl der Menschen, die sich mit dem neuartigen Corona-Virus infiziert haben, auf 120 erhöht (Stand: 6.04.2020; Zahl vom 6. April: 118).
59 Menschen sind bereits wieder genesen, drei Bürger des Landkreises sind bisher aufgrund des Corona-Virus gestorben. Aktuell gibt es drei bestätigte COVID-19-Fälle in Alten- und Pflegeheimen im Landkreis.

Motorradtouren und Fahrradausflüge nicht verboten – Hygieneregeln gelten auch in der Freizeitgestaltung

Landkreis Kassel/ 06.04.2020. Wie man sich entsprechend der Abstandsgebote zur Eindämmung in der Corona-Pandemie verhält, beschäftigt viele Bürgerinnen und Bürger, die sich am Wochenende beim Bürgertelefon des Landkreises Kassel gemeldet haben. "Viele Fragen drehen sich um die Frage, ob ich mit dem Motorrad oder mit dem Fahrrad auch längere Touren oder Ausflüge unternehmen darf", berichtet Kreispressesprecher Harald Kühlborn. Durch Verordnung ist in Hessen geregelt, dass man sich in der Öffentlichkeit so verhalten soll, dass keine Ansteckungsgefahr für andere entsteht. "Das gilt auch für alle Formen von Mobilität", betont Kühlborn. Damit sind Fahrrad- oder Motorradausflüge allein oder zu zweit ohne Einschränkungen möglich. An Rast- und Parkplätzen müssen dabei die Hygienesicherheitsabstände auf jeden Fall eingehalten werden. Fahrradtouren mit den Kindern oder in gleichen Haushalt lebenden Personen sind auch erlaubt – auch hier sind bei Pausen oder bei einer Rast die Hygieneregeln einzuhalten.
Auch das Reisen mit dem Wohnmobil ist nicht verboten. "Öffentliche Übernachtungsplätze, die nicht geschlossen sind, dürfen weiter genutzt werden", verweist Kühlborn auf die Regelungen in der entsprechenden Hessischen Verordnung.
Auch wer zu Fuß unterwegs ist, darf auf einer Bank pausieren und sich stärken. "Auch hier gilt das Abstandsgebot, um eine mögliche Ansteckung zu vermeiden", weist der Kreispressesprecher auch für diese Freizeitaktivität auf den Grundgedanken der Einschränkungen hin. Kühlborn: "Alle Einschränkungen im Freizeitverhalten dienen nur dazu, keine Möglichkeiten zur Ansteckung zu bieten und deshalb sollten wir uns auch alle an diese Vorgaben halten".
Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte die Bürgerinnen und Bürger am 1. April angehalten, auch während der Osterfeiertage Kontakte zu anderen Menschen außerhalb der Angehörigen des eigenen Hausstandes gemäß den geltenden Regeln auf ein absolutes Minimum zu reduzieren. "Auch Kurzreisen innerhalb Deutschlands, an die See oder in die Berge oder zu Verwandten, kann es dieses Jahr über Ostern nicht geben", so Bundeskanzlerin Merkel in Ihrer Videobotschaft am 1. April.

Aktuelle Fallzahlen im Landkreis Kassel
Im Landkreis Kassel hat sich die Zahl der Menschen, die sich mit dem neuartigen Corona-Virus infiziert haben, auf 118 erhöht (Stand: 6.04.2020; Zahl vom 3. April: 106).
54 Menschen sind bereits wieder genesen, drei Bürger des Landkreises sind bisher aufgrund des Corona-Virus gestorben. Aktuell gibt es zwei bestätigte COVID-19-Fälle in Alten- und Pflegeheimen im Landkreis.