Landkreis: Hilfe bei Zukunftssicherung/ Leuchtturmprojekt für die touristische Entwicklung

Der Landkreis fördert den Bau einer neuen Werkhalle und die Schaffung neuer Arbeits- und Ausbildungsplätze bei der Tischlerei Bonnet

Hofgeismar. Die Tischlerei Bonnet will expandieren und ihre Marktposition ausbauen. Da eine Erweiterung der Produktion mit optimierten Abläufen am derzeitigen Standort in Liebenau-Niedermeiser nicht möglich ist, wird die Firma umziehen und eine neue Werkhalle und Büroräume im Gewerbegebiet in Hofgeismar bauen. Damit einher geht die Schaffung eines zusätzlichen Vollzeitarbeits- und eines Ausbildungsplatzes.
"Das Bundesprogramm Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz ermöglicht uns die Förderung von gewerblichen Investitionen, wenn damit der Betrieb gesichert und zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden", erläutert Vizelandrat Andreas Siebert bei der Übergabe eines Bewilligungsbescheides über 196.000 Euro an den Firmeninhaber Heiko Bonnet. Die Abwicklung des Förderprogramms läuft über das Servicezentrum Regionalentwicklung des Landkreises Kassel.
"Mit ihren Dienstleistungen und handwerklichen Arbeiten trägt die familiengeführte Tischlerei Bonnet wesentlich zur Grundversorgung der regionalen Bevölkerung bei und bietet regionale Arbeitsplätze", so Siebert. Die nun geplante Investition in die Zukunft des Unternehmens liege daher auch im Interesse des Landkreises.
Bürgermeister Markus Mannsbarth betont, er sei glücklich, dass sich Bonnet für den Standort in Hofgeismar entschieden habe. Nun gebe es im Gewerbegebiet kein freies Grundstück mehr, weshalb seitens der Stadt über eine Erweiterung nachgedacht werde.
Die notwendige Erweiterung sei am bisherigen Standort nicht möglich, betont Tischlermeister und Firmeninhaber Heiko Bonnet, da sich die Betriebsstätte in Hanglage in einem Mischgebiet befinde. Auch gebe es keine Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. In der neuen Werkhalle könnten hingegen die Produktionsabläufe optimiert und unproduktive Zeiten reduziert werden. Im Bürotrakt seien Sanitärräume, ein Sozialraum, ein Büro- und Empfangsraum sowie im Obergeschoss ein Ausstellungsraum und ein Meisterbüro sowie Archiv- und Lagerräume geplant.
"Wir haben uns gedacht: jetzt oder nie", so Heiko Bonnet, der mit einer Gesamtinvestition von rund einer Million Euro rechnet und betont: "Ohne die Unterstützung durch das Servicezentrum Regionalentwicklung hätten wir diesen Schritt nicht gewagt." Ziel sei es, durch die Verbesserung der betrieblichen Abläufe den Umsatz und den Ertrag nachhaltig zu steigern.

„Kleines Paradies“ an der Diemel - Landkreis fördert Leuchtturmprojekt für die touristische Entwicklung

Liebenau. Richard Betz, Inhaber der gleichnamigen Zimmerei in Ersen, plant nach eigenen Worten ein "kleines Paradies" für erholungssuchende Touristen entstehen zu lassen. Gleich zwei Projekte sind auf einem Grundstück am malerisch gelegenen Nösselweg in Liebenau geplant: Zum einen der Bau eines zweigeschossigen Ferienhauses in Holzrahmenbauweise mit hochwertiger Ausstattung und Panoramafenster. Und gleich daneben soll ein schickes, kleines Tiny-Haus entstehen, bei dem der Gast, trotz der Reduktion aufs Wesentliche, keine Abstriche beim Komfort machen muss. Eine Sauna, Kaminöfen und Naturholz sind weitere edle Zutaten und sorgen dafür, dass das Tiny-Haus auch außerhalb der Sommersaison genutzt werden kann. Zudem soll ein separater Geräte- und Fahrradschuppen das Ensemble abrunden.
Bei der Übergabe von zwei Zuwendungsbescheiden mit einer Gesamtfördersumme von rund 80.000 Euro, hob Vizelandrat Andreas Siebert die Bedeutung des Projekts für die touristische Entwicklung hervor. "Schon seit einiger Zeit gewinnen Urlaubsregionen in Deutschland an Bedeutung", berichtet der Vizelandrat. "Wie Beispiele aus anderen Regionen verdeutlichen, tragen qualitativ hochwertige Unterkünfte dabei in erheblicher Weise zur regionalen Wertschöpfung bei." Weiterhin profitierten von einer Belebung der touristischen Aktivität auch zahlreiche Unternehmen in der zweiten Umsatzstufe, wie Gastronomiebetriebe, Einzelhändler und Direktvermarkter, was regionale Wirtschaftskreisläufe stärke und Gästen wie Einheimischen gleichermaßen zugutekomme.
Bürgermeister Harald Munser verwies bei dieser Gelegenheit auf die Anstrengungen von Landkreis und Kommunen zur Entwicklung eines Potentials am Fuße des Reinhardswalds. Neben dem beliebten Diemelradweg, der demnächst eine Fünf-Sterne-Zertifizierung erhalten soll, biete sich den Gästen in und um Liebenau die Möglichkeit zu Kanuwanderungen auf der Diemel sowie Wanderungen auf dem neuen Fernwanderweg "Diemeltaler Schmetterlingssteig". Das Projekt von Betz bezeichnete Munser in diesem Zusammenhang als "Leuchtturmprojekt".
Abschließend bedankte sich Betz bei Siebert und Munser für die Unterstützung, "ohne die dieses Projekt nicht zu stemmen gewesen wäre." Auch habe ihn das Servicezentrum Regionalentwicklung "sehr positiv begleitet". Der Baubeginn soll noch in diesem Jahr sein.